2023 Suzuki GSX

Sep 04, 2023

Suzuki brachte mit der GSX-8S seine erste neue Straßenmotorrad-Modellplattform seit 1999 (ja, 1999) auf den Markt, und wir fuhren damit in der wunderschönen Umgebung von Nizza, Frankreich.

Fotografie von Julien Lacroix

Es ist kaum zu glauben, dass es fast 25 Jahre her ist, seit Suzuki mit der SV650 seine letzte völlig neue Motorradplattform herausgebracht hat. Die beliebte SV entwickelte sich zu einem der größten Hits von Suzuki, aber der Markt hat sich seitdem erheblich verändert – auch wenn sich die Kapazität der neuen Motorradwelle kaum verändert hat.

Der Markt für mittelgroße Roadster ist in der Tat heiß begehrt. Man muss sich nur die Motorräder ansehen, die alle unter 10.000 US-Dollar verkauft werden, um das zu erkennen: Da gibt es Yamahas MT-07 für 8.199 US-Dollar, Hondas CB650R für 9.299 US-Dollar, KTMs 790 Duke für 9.199 US-Dollar und Kawasakis Basis-Ninja 650, die mit 7.899 US-Dollar am günstigsten ist eine Prämie von 400 $ für ABS. Angesichts des langanhaltenden Erfolgs des SV muss dieser neue GSX-8S in große Fußstapfen treten.

Mit einem Preis von konkurrenzfähigen 8.849 US-Dollar ist der schicke GSX-8S in Blau, Schwarz oder Weiß bei weitem der Neuste in dieser Reihe. Das GSX-8S ist eigentlich eines von zwei Motorrädern, da seine Entwicklung parallel zum Abenteuer-Ross V-Strom 800DE erfolgte und es nahezu denselben Motor als Antrieb nutzt.

Das ist ein 776-cm³-Parallel-Twin mit einer Zündfolge von 270°, ein völlig neuer Job der Jungs und Mädels in Hamamatsu. Allerdings unterscheidet es sich von den meisten anderen Motorrädern dieser Klasse. Es verfügt über zwei Gegengewichte anstelle der nahezu allgegenwärtigen Einzelausgleichsanordnung mit Gegengewichten für jeden Kolben, die von fast allen anderen mit einem Parallel-Twin-Motor bevorzugt wird (außer KTM, das bei der 790 zwei Wellen verwendet).

Das als Suzuki Cross Balancer bezeichnete System ist von Suzuki patentiert und wird zum ersten Mal in einem Serienmotorrad eingesetzt. Es arbeitet mit einem vibrationsdämpfenden Balancer für jeden Zylinder, der im 90°-Winkel zueinander unter und vor der Kurbelwelle läuft. Suzuki ist der Meinung, dass sich die zusätzliche Komplexität eines Twin-Balancer-Systems, das dabei hilft, so viele der ersten und sekundären Vibrationen wie möglich zu eliminieren, gegenüber dem Gewichtsnachteil, den der GSX-8S-Motor gegenüber seinen Konkurrenten hat, lohnt.

Das Ergebnis ist ein Motor, der bei niedrigen bis mittleren Drehzahlen außergewöhnlich laufruhig ist. Um ehrlich zu sein, läuft es bis zur Redline ruhig, aber die beste Leistung wird erzielt, wenn die Drehzahl unter 8000 U/min liegt.

Dieser Motor wurde nicht für das nächste Twins-Cup-Rennen entwickelt (obwohl ich sicher bin, dass wir ihn in der Startaufstellung sehen werden, sobald er homologiert ist). Es geht eher um eine angenehme Leistung auf der Straße, bei der Sie die Gänge halten und nicht mit dem Sechsganggetriebe, das serienmäßig mit einem Quickshifter ausgestattet ist, auf und ab tanzen müssen, aber trotzdem die guten Zeiten genießen können, wenn Sie durch die Schluchten fahren Wochenenden.

Sie können faul sein und diesen kleinen Zwilling durch die Stadt schleppen. Das Drehmoment unter 5.000 U/min ist außergewöhnlich gleichmäßig (da ist dieses Wort schon wieder) – Sie können einen höheren Gang einlegen, als Sie es normalerweise erwarten würden, und sich einfach vom Motor von einem Punkt zum anderen ziehen lassen, so wie wir es im endlosen Verkehr der Stadt getan haben Französische Riviera. (Sehen Sie, wie hart wir für diese Bewertungen arbeiten?)

Diese recht flexible Leistung ist mit den drei Modi Vollgas A, Standard B und Nass-/Regenmodus C gekoppelt. Ich kann mir nur wenige Fahrer vorstellen, die sich in den C-Modus wagen, selbst bei Nässe, da B ohne ihn eine gute Beschleunigung bietet zu abrupt sein. Die meisten Fahrer bleiben jedoch im Premier-A-Modus. Dieser Modus bietet die stärkste Punkt-zu-Punkt-Beschleunigung und ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem B-Modus; Außerdem ist der Motor im Kern so cremig, dass ich nicht glaube, dass variable Modi bei diesem Fahrrad überhaupt erforderlich sind.

Es handelt sich um einen recht kompakten Motor mit einem relativ leisen Klang, der durch den stämmigen kleinen Auspuff entsteht, der hinten am rechten Stiefel des Fahrers austritt. Der Auspuff verfügt über einen zweistufigen Katalysator, der sauber unter dem Motor untergebracht ist und nur die schwarze Endkappe sichtbar macht. Suzuki hat hervorragende Arbeit geleistet und alles so ordentlich verpackt, wie sie es getan haben. Rund um das Chassis finden sich kleine Teile des Platzes, die sonst von größeren Motorkomponenten eingenommen würden.

Die Ingenieure haben die Airbox, wie gängige Meinung, von der Oberseite des Motors zwischen die Stahlrohrrahmenschienen verlegt, wodurch die Ingenieure den Benzintank schlank und lang gestalten konnten. Dies bietet im Vergleich zu einer MT-07 eine ziemlich weitläufige Sitzposition, sodass es für größere Fahrer (z. B. etwa 1,80 m) praktisch ist.

Das Fahrwerk ist typisch für die Klasse mit einer nicht einstellbaren Upside-Down-Gabel vorne und einer Vorspannungseinstellung nur am Monofederbein. Die erste Aufgabe bestand darin, ein paar Umdrehungen der hinteren Vorspannung vorzunehmen, da ich, ähm, etwas größer bin als der japanische Testfahrer, der sich für dieses Motorrad entschieden hat.

Trotzdem ist das Fahrverhalten ruhig und stabil, ohne dabei übermäßig auffällig zu sein, was es auf der Straße leisten kann. Fangen Sie an, Ihre sportlichen Fähigkeiten wirklich auszuloten, und Sie werden ziemlich schnell an die Grenzen der Federung und des Dunlop Roadsmart-Gummis stoßen. Allerdings können Sie den GSX-8S immer noch als einen guten Gurt nehmen, und er hält den meisten Belastungen stand. Denken Sie daran, dass dieses Motorrad eine andere Leistung bietet als beispielsweise eine 11.000 $ teure KTM 890 Duke.

Bei den Bremsen handelt es sich um Nissin-Monobloc-Bremsen mit vier Kolben vorn, die zwei 310-mm-Scheiben zusammendrücken, und einem Einkolben-Bremssattel, der auf einer 240-mm-Scheibe hinten mit ABS klemmt. Bei diesem bösen Buben gibt es kein Schräglagen-Kurven-ABS – die Klasse und der Preis sorgen dafür –, aber die Bremsen funktionieren ziemlich gut. Bei einem schwungvollen Rücklauf den Berg von unserem Schießstand aus habe ich kein Fading erlebt.

Was die Technik betrifft, hat Suzuki dankenswerterweise ein 5-Zoll-TFT-Display eingebaut, das dem, was man auf dem GSX-S1000-Naked-Bike bekommt, Lichtjahre voraus ist – es ist einfach zu bedienen, aber es gibt nur die drei Fahrmodi und die drei (plus Aus) Traktionskontrollkarten, die Sie unter Leistungsgesichtspunkten anpassen können, und keine IMU-gesteuerten Dinge, an denen Sie herumfummeln müssen. Es erfüllt seine Aufgabe gut und verleiht dem Suzuki ein erstklassiges Gefühl.

Ein Bereich, den Suzuki außergewöhnlich gut gemacht hat, ist das Styling. Zu diesem langen und schlanken Tank gesellen sich coole kleine Kühlerschutzgitter, ein kantiger LED-Scheinwerfer mit Abblendlichtausschnitten auf beiden Seiten und der freiliegende Aluminium-Hilfsrahmen. Außerdem liebe ich die blaue Farbe, die der kleinen Suzi einen Vorteil gegenüber einigen der eher tristen Farbvarianten ihrer Konkurrenten verschafft.

Angesichts der Tatsache, dass die GSX-8S bei weitem die neueste der Mittelklasseklasse ist und einen Preis von unter 9.000 US-Dollar hat, habe ich ein gutes Gefühl, dass Suzuki eimerweise davon verkaufen wird.

Dies ist ein gut gemachtes Motorrad für den Preis, mit viel Leistung für neue Fahrer und genug, um erfahrenere Piloten zufrieden zu stellen.CN