Pinion kombiniert Schalten und Antrieb mit seinem ersten E-Bike-Motor und -Getriebe

Jun 16, 2024

Deutscher Getriebespezialist bringt völlig neuen E-Bike-Motor und kabellose Schaltung in einem einzigen, kompakten Paket auf den Markt

Dieser Wettbewerb ist nun beendet

Von Tom Law

Veröffentlicht: 20. Juni 2023 um 7:30 Uhr

Der deutsche Fahrradgetriebehersteller Pinion hat seine neue E-Drive Motor Gearbox-Einheit auf den Markt gebracht.

Die aus ehemaligen Porsche-Autoingenieuren bestehende Marke hat ihre Erfahrung mit Antriebssträngen genutzt, um ein System zu entwickeln, das einen Elektrofahrradmotor und ein Getriebe in einer Einheit kombiniert, die drahtlos schaltet.

Es ermöglicht der Marke den Einstieg in den stetig wachsenden Elektrofahrradmarkt mit E-Drive-Versionen, die für Mountainbike-, Touren-, Pendler- und Lastenräder geeignet sind.

Die neue Motor Gearbox Unit, kurz MGU, soll zudem einige Nachteile herkömmlicher Fahrradgetriebe, nämlich den Widerstand und die verminderte Schaltleistung unter Last, mildern.

Pinion behauptet, sein neues E-Drive-MGU-System sei nicht nur ein Antriebsstrang, sondern ein Antriebsstrang.

Es vereint einen leistungsstarken E-Bike-Motor und ein 9- oder 12-Gang-Getriebe mit elektronischer Schaltung in einem kompakten Paket, das angeblich rund 4 kg wiegt.

Dies steht im Vergleich zu den 2,9 kg bzw. 2,6 kg der Performance Line CX-Motoren von Bosch und den EP8-Motoren von Shimano.

Das Hinzufügen des traditionellen GX AXS-Antriebsstrangs von SRAM zu den Bosch- oder Shimano-Motoren erhöht das Gewicht um 1,85 kg, sodass der E-Antrieb leichter ist als beide Optionen, wenn alle Teile des Antriebsstrangs eines Fahrrads berücksichtigt werden.

Trotz all dem ist der E-Drive nicht viel größer als viele E-Bike-Motoren mit voller Leistung.

Indem sie alles, was für den Antrieb eines E-Bikes erforderlich ist, in einem Gerät vereint, behauptet Pinion, dass die E-Drive-MGU erkennen kann, welchen Gang der Fahrer eingelegt hat und mit welcher Trittfrequenz er fährt. Dadurch sei es möglich, die Drehzahl und Unterstützung des Motors entsprechend anzupassen und das perfekte Übersetzungsverhältnis zu wählen, so Pinion.

Die Marke behauptet, dass es präzise, ​​zuverlässig und verzögerungsfrei schaltet und je nach Einstellung sogar für Sie schaltet, sodass Sie immer im optimalen Gang sind.

Wartungsarmut ist einer der Punkte, die die anderen Getriebe von Pinion bei Besitzern von Tourenrädern und Pendlerrädern beliebt machen. Genau wie seine regulären Getriebe ist das neue E-Drive-System nach Angaben der Marke wartungsarm und nur alle 10.000 km ein interner Ölwechsel erforderlich.

Dies sollte bedeuten, dass Sie die Batterie aufgeladen lassen und mit minimalem Aufwand fahren können, ein echter Segen für Fahrer, die große Kilometer zurücklegen möchten.

Um E-Drive Wirklichkeit werden zu lassen, hat Pinion eine eigene Hardware und Software zur Steuerung der MGU entwickelt.

Die Daten werden ihm über eine Reihe patentierter interner Sensoren zugeführt, die angeblich kontinuierlich das Eingangsdrehmoment, die Motorgeschwindigkeit und andere Messwerte lesen, um ein natürliches Fahrgefühl zu gewährleisten.

Laut der Marke ist das Herzstück des Motors, der das E-Drive-System antreibt, ein hochmoderner bürstenloser Motor, der sowohl kompakt als auch verschleißfrei ist und in Deutschland hergestellt wird.

Es wird behauptet, dass der Motor mit stärkeren Magneten stark modifiziert wurde, um im Vergleich zu anderen E-Bike-Motoren auf dem Markt „erstaunliche Effizienz, unübertroffene Zuverlässigkeit und unglaubliche Leistungsdichte“ zu bieten.

Wie bei anderen E-Bike-Motoren bietet E-Drive mehrere Unterstützungsstufen, wobei vier Unterstützungs- oder Unterstützungsstufen zur Auswahl stehen.

Eco ist auf maximale Reichweite ausgelegt, während der leistungsstärkste Fly-Modus dem Fahrer Zugriff auf die gesamte Leistung des Systems ermöglicht.

Die mittleren Flow- und Flex-Modi sind adaptiv und sollen die Stärke der Unterstützung perfekt an jede Fahrsituation und jedes Gelände anpassen.

Laut Pinion gibt es außerdem eine fein abgestimmte Anfahrhilfe, die das Durchdrehen des Rads beim Anfahren auf lockeren Anstiegen verhindert, und einen Boost-Knopf am Lenker, wenn Sie einen zusätzlichen Kick wünschen.

Alle Unterstützungsmodi können über die FIT E-Bike Control App von Pinion an die individuellen Vorlieben des Fahrers angepasst werden.

Neben einer Auswahl an 9- oder 12-Gang-Einbauten gibt es zwei Setups: Komfort und Leistung.

Diese werden von Herstellern vorkonfiguriert, die den E-Antrieb in ihren Fahrrädern vorsehen.

Laut Pinion ist das Comfort-Setup darauf ausgelegt, ein ausgewogenes, natürliches Fahrgefühl zu vermitteln, das sich ideal für Pendler, Touren und Wochenendabenteuer eignet.

Für elektrische Mountainbikes gibt Pinion an, dass das Performance-Setup speziell für erfahrene Fahrer entwickelt wurde und eine fein abgestimmte dynamische Leistungsabgabe bietet.

Es gibt auch eine spezielle Speed-Version für schnelle Pedelecs, die die maximal unterstützte Geschwindigkeit auf 45 km/h erhöht.

Laut Pinion kann die reguläre E-Bike-Version bis zu 600 W oder 400 Prozent Unterstützung bei einer maximalen Trittfrequenz von 120 U/min leisten.

Was die Drehmomentabgabe der MGU angeht, gibt Pinion an, dass sie im ersten Gang ein Drehmoment von bis zu 160 Nm an der Abtriebswelle des Motors liefert.

Das mag im Vergleich zur Konkurrenz hoch erscheinen, aber Pinion glaubt nicht, dass die Art und Weise, wie andere Hersteller von E-Bike-Motoren das Drehmoment messen, auf seine Motor- und Getriebeeinheit anwendbar ist.

Laut Pinion werden die Drehmomentmessungen des E-Drive daher an der Abtriebswelle gemessen und nicht an der Leistung, die zum Hinterrad geleitet wird, wo andere Marken ihre Messwerte messen.

Für eine vergleichbarere Messung gibt Pinion eine maximale Drehmomentabgabe an das Hinterrad von 85 Nm an und liegt damit in etwa auf dem Niveau der Konkurrenz.

Die 9- und 12-Gang-Konfigurationen bieten Übersetzungsbereiche von 568 Prozent bzw. 600 Prozent.

Das bedeutet, dass beide eine größere Reichweite bieten als die gängigsten Antriebe auf dem Markt.

Zum Vergleich: SRAMs Eagle liefert 520 Prozent und Shimanos Linkglide und Hyperglide 454 bzw. 510 Prozent

Beim 9-Gang-Setup beträgt die Abstufung zwischen den Gängen etwa 24 Prozent. Bei der 12-Gang-Version reduziert sich diese auf 17,7-Prozent-Schritte.

Der Gangbereich ist beeindruckend, aber einige Fahrer interessieren sich möglicherweise mehr für den Schalthebel selbst, da Pinion sich von seinem Grip-Shift-Design entfernt hat und beim E-Drive einen kabellosen Trigger-Schalthebel verwendet.

Pinion behauptet, dass damit innerhalb von Sekundenbruchteilen der Gang gewechselt werden kann, mit oder ohne Treten.

Die Unfähigkeit, unter Last reibungslos zu schalten, ist eine häufige Beschwerde bei bestehenden Pinion-Getrieben. Die Marke behauptet jedoch, dass das Schalten unter Last äußerst präzise sei, da der neue E-Drive MGU als Einheit konzipiert sei und der Motor das Getriebe unterstützt.

Auch die Ergonomie des Schalthebels soll im Vergleich zum regulären Getriebe verbessert worden sein.

Der Schalthebel ähnelt im Stil dem Di2-Mountainbike-Schalthebel von Shimano und verfügt über zwei Hebel – einen zum Schalten in einen einfacheren Gang und den anderen für einen härteren Gang.

Sobald die Batterie des Motors leer ist, kann man laut Pinion noch etwa 1.000 Mal schalten, man sollte also nicht mit einem schweren E-Bike in einem einzigen Gang stecken bleiben, wenn die Batterie leer ist.

Die markeneigene Software verbindet die Motor- und Getriebeelemente miteinander, um ein halbautomatisches Schalten zu ermöglichen, das sie Smart.Shift nennt.

Pinion behauptet, dass das Smart.Shift-System weiß, wann es am besten ist zu schalten, da der Motor Ihre Geschwindigkeit und Trittfrequenz überwachen und die Unterstützung an die Situation anpassen kann, in der Sie sich befinden.

Dank der beiden Zusatzfunktionen Pre.Select und Start.Select kann sogar ein vorgewählter Schaltbefehl ausgeführt werden.

Pre.Select ist eine Funktion, die beim Bergabfahren automatisch in den für Ihre Geschwindigkeit perfekten Gang schaltet.

Das bedeutet, dass Sie den richtigen Gang eingelegt haben, um wieder in die Pedale zu treten, ohne selbst mehrere Gänge gleichzeitig wechseln zu müssen.

Laut Pinion kann Start.Select automatisch in einen vorgewählten Startgang schalten, wenn Sie zum Stillstand kommen.

Die Marke behauptet, dass Start.Select Ihnen das Leben erleichtert, wenn Sie an einer Ampel am Fuße eines Anstiegs anhalten, da es für Sie in den gewählten Startgang schaltet.

Das E-Drive-System wird von Lithium-Ionen-Batteriezellen angetrieben, wobei wahlweise 480-, 720- und 960-Wh-Batterien erhältlich sind. Es gibt auch einen Range Extender, dessen Kapazität Pinion jedoch nicht nennt.

Mit den Batterien ist ein intelligentes Batteriemanagementsystem gekoppelt, das sie vor Überlastung und nachhaltiger Schädigung der Zellen schützt und Fehler und Probleme auf dem Lenkerdisplay anzeigt.

Die Fernbedienungen und Displays für das System sind in verschiedenen Größen- und Funktionsoptionen erhältlich und alle austauschbar.

Die Marke behauptet, dass Sie mit dem Händler Ihrer Wahl sprechen können sollten, um die richtige Option für Sie zu finden.

Unabhängig von der Spezifikation sind alle Tasten der Fernbedienung hintergrundbeleuchtet und bieten ein haptisches Vibrations-Feedback, dessen Intensität mit der Geschwindigkeit des Fahrrads zunimmt.

Das System kann mit der FIT-E Control App von Pinion verbunden werden, um Routen über Komoot zu planen oder anzuzeigen. Alle Informationen können unabhängig von der gewählten Anzeigeoption angezeigt werden, da sie an die Bildschirmgröße angepasst werden.

Es gibt auch eine Version der Fernbedienung mit integriertem Display, wenn Sie ein übersichtlicheres Cockpit wünschen, bei dem die Bedienelemente und das Display leicht zu erreichen sind.

Wir wissen jedoch nicht, ob diese All-in-One-Fernbedienungs- und Anzeigeoption über alle Funktionen der separaten Fernbedienungs- und Anzeigevarianten verfügt.

Pinion hat sich mit Simplon, Rotwild und Flyer zusammengetan, um das E-Drive-System einzuführen.

Simplon und Rotwild stellen vollgefederte E-MTBs mit der Performance-Variante vor, während Flyer zahlreiche City- und Tourenräder mit der Comfort-Variante anbieten wird.

Das neue System ist auch für den Einsatz mit Lastenfahrrädern geeignet und in Kürze wird es Lastenräder mit E-Antrieb geben.

Wenn Sie das E-Drive-System erleben möchten, sind diese Fahrräder wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, dies zu tun. Pinion hat dies nicht bestätigt, aber es ist höchst unwahrscheinlich, dass Sie Ihren Motor von Bosch, Shimano oder anderen Marken gegen einen E-Antrieb austauschen können.

Getriebe sind aufgrund ihrer Widerstands- und Schaltleistung oft ein umstrittenes Thema. Könnte der E-Drive von Pinion also die Zukunft der Elektrofahrradtechnologie sein und mehr Menschen davon überzeugen, herkömmliche Kettenschaltungen aufzugeben?

Denn obwohl Pinion seine Fahrradgetriebe seit mehr als einem Jahrzehnt herstellt und sie bei Fahrern beliebt sind, die einen zuverlässigen, praktisch wartungsfreien Antrieb wünschen, haben sie es nicht wirklich geschafft, den Mainstream zu knacken, wo Kettenschaltungen immer noch das Sagen haben .

Der erhöhte Luftwiderstand ist das Hauptproblem bei Getrieben für Fahrräder.

Schon zu Porsche-Zeiten verfügten die Ingenieure von Pinion über leistungsstarke Motoren, um den Widerstand in den Getrieben ihrer Autos zu überwinden.

Dieser Luftwiderstand ist bei einem Fahrrad eher ein Problem, da die Leistung des Fahrers viel geringer ist und der Unterschied zwischen einem Getriebe- und einem Kettenschaltungsantrieb deutlich an den Pedalen zu spüren ist.

Im Gegensatz zu einem Auto haben Fahrräder auch keine Kupplungen, sodass das Schalten bei den älteren Pinion-Getrieben davon abhängt, dass Sie die Pedale loslassen, um sanft zu schalten, da sich die Zahnräder des Getriebes bei hoher Belastung nicht ändern können.

Darüber hinaus setzt Pinion, wie bereits erwähnt, bei den meisten seiner Getriebe auf einen Drehgriff-Schalthebel, um das Kabel zum Gangwechsel hin und her zu ziehen. Dies ist wohl keine so gute Lösung wie ein Trigger-Schalthebel.

Außerdem besteht das Problem, dass der Rahmen um das Getriebe herum konstruiert werden muss, was bedeutet, dass er restriktiver ist als ein Rahmen, der für herkömmliche Kettenschaltungen gebaut ist.

Wenn Sie ein Pinion-Getriebe verwenden möchten, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie es nicht gegen etwas anderes austauschen können und Sie an eine Marke und eine Antriebskonfiguration gebunden sind.

Indem Pinion einen elektrischen Fahrradmotor hinzufügt, um den Luftwiderstand bestehender Getriebe zu mildern, und kabelloses Schalten mit einem ergonomischeren Trigger-Schalthebel in E-Drive integriert, werden zwei dieser Probleme beseitigt – theoretisch.

Wir hatten noch keine Gelegenheit, das System zu testen, hoffen aber, in den kommenden Wochen ein Fahrrad mit E-Antrieb ausprobieren zu können. Seien Sie also gespannt auf unsere ersten Fahreindrücke, sobald wir sie haben.

MTB-Moderator

Tom Law ist Moderator und Autor für den YouTube-Kanal BikeRadar. Schon in jungen Jahren wurde Tom von seinem Vater, der Amateurrennfahrer war, in die Welt des Cross-Country-Mountainbikens geworfen. Im Alter von 13 Jahren war er selbst vom Virus befallen. Ein kurzer Ausflug in den Rennsport führte dazu, dass Tom seine Liebe zu großen, natürlichen Fahrten und fließenden Trail-Abfahrten entdeckte, eine sehr seltsame Vorliebe für technische Anstiege und ein Interesse an der neuesten Fahrradtechnik. Tom ist ein bekennender Fahrrad-Idiot und verfügt aufgrund seiner fast zehnjährigen Berufserfahrung im Einzelhandel – vom Laden über die Website bis hin zur Marketingarbeit – über ein umfassendes Wissen über alles, was mit Zweirädern zu tun hat. Er ist ein großer Fan von mittelschweren Fahrrädern, die alles können, und scheint der einzige Mensch auf der Welt zu sein, der den Begriff „Downcountry“ wirklich mag. Wenn er nicht gerade vor der Kamera steht, kann man Tom dabei beobachten, wie er mit seinem Transition Spur durch die Landschaft von Nordwales und den Midlands rast oder von Autos träumt, die er sich nie leisten oder in die er kein Fahrrad unterbringen kann.

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